Sonette an einen Sechzehnjährigen

Im Sommer 1946 entstanden, noch am Comer See, die Sonette an einen Sechzehnjährigen, die Hans Schaarwächter im November 1947 seinem zu diesem Zeitpunkt bereits fast achtzehnjährigen Sohn Georg überhändigte. Dass dieser mit den 49 Gedichten wenig anzufangen wusste, musste der Vater auch selbst einsehen (die Notiz in der Innenseite des Widmungsexemplars spricht für sich). Im Archiv haben sich insgesamt vier Exemplare von zwei grundsätzlich voneinander abweichenden Typoskripten erhalten – das Originalexemplar mit 49 Gedichten und ein zweites Typoskript, nun um 11 Gedichte vermehrt. Die Übermittlung der Sonette an einen Sechzehnjährigen ist ein typisches Beispiel jener Zeit, als noch nicht jedem unendliche Vervielfältigungsmöglichkeiten zur Verfügung standen; gleichzeitig sehen wir einen Prozess der steten Verfeinerung und veränderten Ausarbeitung, die sich in Hans Schaarwächters Schaffen häufig findet, selten aber so klar evident ist wie hier.